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Machen Sie Ihr Unternehmen fit für industrielle Bildverarbeitung

16. November 2020 | Lesezeit: 4 min

Krisenfolgen im Weiterbildungssektor

Vier Wochen Stillstand legten dieses Frühjahr Deutschland lahm. Dies betraf auch zahlreiche Fachmessen und Fortbildungsseminare. Welche Schäden hat die Corona-Krise am Weiterbildungsgeschäft hinterlassen? Welche Chancen haben sich daraus ergeben? Und wie anders werden Anwender sich in Zukunft fachspezifisch fortbilden?

Fünf Fragen an Lars Fermum

Schulungsleiter der European Imaging Academy (EIA)

Wie hart traf die Corona-Krise die European Imaging Academy?

Die eingeschränkten Reisemöglichkeiten von Teilnehmern, die sich oftmals im Homeoffice und nicht an ihren Arbeitsplätzen in den Unternehmen befanden, hatten auch deutlichen Einfluss auf die European Imaging Academy.

Die erste Welle von Corona-Infektionen brachte viel Unsicherheit für alle mit. So war es auch zum Schutz der Angestellten von STEMMER IMAGING zeitweise nicht möglich, Kundentermine und Schulungen durchzuführen, um den Gesamtbetrieb der Firma aufrecht zu erhalten.

Durch entsprechende Vorkehrungen, wie einem sicheren Hygienekonzept und reduzierten Teilnehmerzahlen, haben wir es jedoch geschafft, seit Frühsommer unseren Schulungsbetrieb wieder aufzunehmen. Ein Teil der Rückgänge konnte durch Online-Angebote kompensiert werden, die extra dafür geschaffen wurden.

Welche Vorteile bringen Online-Angebote?

Machen wir uns nichts vor: Erst einmal können lange Online-Meetings und Webinare äußerst ermüdend sein. Die direkte Ansprache der Kunden, Blickkontakt und bidrektionale Kommunikation ist online längst nicht so möglich wie bei Präsenzveranstaltungen. Wie aber die Erfahrungen der letzten Monate gezeigt haben, können diese neuen Technologien sinnvoll genutzt werden und haben dann auch Vorteile: Reisen für Teilnehmer entfallen, das spart viel Zeit und Geld.

Ein Online-Seminar kann zeitlich viel flexibler und individueller abgehalten werden. Eine „eintägige“ Veranstaltung lässt sich beispielsweise sehr einfach in zwei halbtägige Sessions splitten und passt so besser in einen vollen Terminkalender. Außerdem sprechen auf Englisch gehaltene Trainings eine viel größere Zielgruppe innerhalb Europas oder sogar weltweit an, ohne dass ein besonderer Extraaufwand nötig ist.

Wichtig ist, dass ein solches E-Learning-Training für Teilnehmer nicht in ein „tödliches Dauer-Webinar“ mit unidirektionaler Berieselung ausartet, sondern der Event an die neuen Technologien angepasst wird und deren Vorteile ausreizt. So werden bei uns für individuelle Schulungen vorab miteinander Themen abgesprochen und Musterteile des Kunden evtl. im Vorfeld untersucht und in die Schulung integriert.

Das eigentliche Training selbst wird dann als eine Mischung aus Besprechung, Konferenz, Präsentation mit Live-Demonstrationen und im Bereich Software mit Online- und Offline-Übungen umgesetzt. So können die Kunden auch offline im eigenen Tempo ihre Software-Übungen machen, die in einer darauf folgenden Online-Phase miteinander besprochen werden.

Der Methoden-Mix der Trainings ist sehr bedeutsam, um eine Ermüdung der Teilnehmer zu vermeiden. Als besonders hilfreich hat sich erwiesen, bei Machbarkeitsuntersuchungen wie auch bei Schulungen nicht nur das Kamerainspektionsbild zu übertragen, sondern auch side-by-side mit weiteren Kameras den Blick auf den Labortisch mitzustreamen.

Zusätzlich erhalten die Kunden in der Regel bereits im Vorfeld Schulungsunterlagen und haben so die Möglichkeit sich vorab ins Thema einzuarbeiten. Online-Präsentationen lassen sich so besser verfolgen und durch eigene Notizen ergänzen.

Sind solche Web-Angebote das Ende von Präsenzschulungen?

Wie immer gilt, dass eine neue Technologie zwangsläufig nicht alle anderen ersetzen muss, sondern einfach eine zusätzliche Bereicherung darstellt. Die Vorteile von Präsenzschulungen in unserem Haus sehen wir in der Art und Weise, wie wir diese Veranstaltungen durchführen. Hands-on-Trainings und ein echtes „Learning-by-doing“ funktioniert in einer Präsenzschulung immer noch am besten.

Ein persönliches Gespräch unter vier Augen, eine schnelle Hilfestellung bei einer Aufgabe, besondere Tipps auf die Schnelle für nur eine einzelne Person in der Gruppe, ein Blick auf ein Prüfobjekt, für das eine Geheimhaltungserklärung unterzeichnet wurde: das alles ist im Rahmen einer Präsenzveranstaltung und daran anschließenden Gesprächen möglich.

Was erwartet die Teilnehmenden von Webinaren der EIA?

Seit kurzem haben wir eine wöchentlich stattfindene Webinar-Serie mit spannenden Inhalten aufgelegt. Sie bieten Einblicke in unser technologisches Know-how und sind teils Teaser unserer Schulungen. Sie vertiefen und ergänzen aber auch das Wissen der Kunden in kurzen 30-minütigen Sessions, in denen Bildverarbeitungs-Technologie auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wird.

Beispiele etwa sind Themen wie „Inspektion transparenter Objekte“ oder „Woran kann es liegen? Fehlersuche in Bildverarbeitungsapplikationen“. Auch Einblicke in neue Produkte und Technologien möchten wir über diesen Kanal für unsere Kunden bereitstellen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Anfänger im Bereich industrieller Bildverarbeitung?

Zwei Themenblöcke fallen mir spontan dazu ein. Eine große Herausforderung für Neueinsteiger ist die Komplexität von industrieller Bildverarbeitung. Ein guter Programmierer ist noch lange kein guter Bildverarbeiter. Robuste Auswertungen ergeben sich erst durch Kombination von Fachwissen im Bereich Optik, Beleuchtung, passenden Kameratechnologien und selbstverständlich auch Softwarealgorithmik. Aber auch Branchen-Know-how, das Wissen über Prozess- und Umwelteinflüsse und Kenntnisse über die Tücken der Prüfobjekte müssen kombiniert werden. Im Stahlwerk gelten eben andere Regeln wie im Reinraum eines Pharmaunternehmens.

Die andere Herausforderung ist die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien und Produkte weiterentwickeln. Den Überblick zu behalten ist schwierig für jeden, der sich nicht tagtäglich damit beschäftigt.

Mit unseren Schulungen, Webinaren und Services ermöglichen wir es den Kunden, am „Ball zu bleiben“, sich über neueste Trends der Bildverarbeitung zu informieren und das notwendige Wissen zur Umsetzung ihrer Applikation auf einfachem Weg zu erwerben.

Wir danken Lars Fermum für das Interview.