Wenn es mal komplexer wird – STEMMER IMAGING Project Services
14. Juni 2022 | Lesezeit: 2 min
Vier Fragen an Maurice Lingenfelder
Leiter der Project Services bei STEMMER IMAGING
Wenn Dein Nachbar Dich fragt, was du beruflich machst, was antwortest Du ihm?
Als Leiter der Project Services sorge ich gemeinsam mit meinem Team dafür, dass herausfordernde, kundenspezifische Machine-Vision-Entwicklungsprojekte im Soft-/ und Hardwarebereich von der Planung über die Umsetzung bis hin zu einer möglichen Serienproduktion erfolgreich ablaufen.
Dafür ist eine enge Abstimmung zwischen den Kunden, Lieferanten, unserer Entwicklungsabteilung, der eigenen Produktion und unseren eigenen strategischen Vorstellungen entscheidend.
Kannst Du kurz umreißen, wie STEMMER IMAGING ein Projekt definiert? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Kundenauftrag zum Projekt wird und in Deinem Team landet?
Tatsächlich beginnt unsere Arbeit im Projekt-Team schon bevor ein solcher Kundenauftrag überhaupt existiert. Interessante Projektkandidaten werden von unseren Kollegen im Vertrieb aktiv gesucht und dann frühzeitig mit uns besprochen.
Für uns ist ein Projekt immer eine kundenspezifische Lösung, bei deren Umsetzung neben Bildverarbeitungskomponenten typischerweise mehrere umfangreiche Services notwendig sind, die eine enge Abstimmung zwischen verschiedenen Stakeholdern erfordern.
Zu den Services gehören beispielsweise Anforderungsanalysen, Lösungsdesign, Machbarkeitsstudien, SW-/ oder HW-Entwicklungen, Produktionsplanung. Mit den Projekten grenzen wir uns intern also zur klassischen Komponentendistribution ab, bei der nur einzelne und häufig standardisierte Zusatzservices zur Auswahl stehen.
Worin liegen die Vorteile für den Kunden und was sind die größten Herausforderungen?
Kunden erhalten eng abgestimmte und speziell für sie entwickelte oder modifizierte Lösungen. Je nach Kundentyp sind die Vorteile dabei unterschiedlich. Manche Kunden sind neu im Bereich Bildverarbeitung und benötigen unsere Expertise, um überhaupt in der Lage zu sein eine bestimmte Lösung umsetzen zu können.
Andere Kunden nutzen unsere Ressourcen und Erfahrung, um ihre eigenen Produkte und Lösungen schnellstmöglich auf den Markt zu bekommen. Wieder andere Kunden wollen sich hingegen strategisch auf die eigenen Kernkompetenzen fokussieren und die Entwicklung oder auch Produktion von Teillösungen entsprechend auslagern.
Jeder unserer Kunden erhält so eine optimale Lösung aus einer Hand geliefert und behält den für ihn essenziellen Teil trotzdem in den eigenen Händen.
Als Beispiel lässt sich ein Entwicklungsprojekt mit einem Kunden nennen, dessen eigenes Know-how im Bereich künstliche Intelligenz liegt. Für diesen Kunden entwickeln wir ein komplexes Bildaufnahmesystem, inklusive Systemauslegung, Hardware-Setup, Synchronisierung, Kalibrierung und Bildvorverarbeitungen. Darauf kann der Kunde dann mit seinem Wissen aufsetzen und die vorbereiteten Bilder entsprechend auswerten.
Als eine zentrale Herausforderung sehe ich das Thema Ressourcen. Unsere Projekte sind typischerweise Neuentwicklungen oder Modifikationen, bei denen sich die zu erwartenden Entwicklungsaufwände zum Start nicht exakt vorhersagen lassen. Zudem können die Verfügbarkeit und Lieferzeiten von Komponenten, sowie das notwendige Feedback der Kunden schnell zu Verzögerungen führen.
Projektlaufzeiten von bis zu einem Jahr sind nicht untypisch. Bei mehreren parallellaufenden Entwicklungsprojekten kann es deshalb zu Spitzen in der Auslastung kommen, die intern und extern gut kommuniziert werden müssen. Dazu bauen wir aktuell unser Netz an externen und spezialisierten Dienstleistern und Lieferanten aus, die uns in Spitzenzeiten zuarbeiten können.
Manche Dinge bleiben dem Auge verborgen – so auch oftmals unsere Bildverarbeitungslösungen, die gut in den Maschinen und Anlagen namhafter Hersteller „versteckt“ sind. Kannst Du uns einige Anwendungen nennen, in denen Lösungen Eures Teams zum Einsatz kommen?
Über viele spannende Anwendungen können wir leider nicht sprechen, da es sich oft um vertrauliche Projekte handelt.
Vielleicht aber so viel: Unsere Lösungen hängen in vielen klassischen industriellen Fertigungsmaschinen, in großen Logistikhallen, auf Autos, Schiffen oder Zügen. Immer mehr aber auch in den eher neuen Bereichen der Bildverarbeitung wie z.B. auf Golfplätzen, in Fußballstadien oder Freizeitanlagen.
Diese Vielfalt an Themengebieten macht besonders Spaß und ich kann heute noch nicht vorhersagen, für welchen Anwendungsfall wir mit dem nächsten Kunden gemeinsam eine Lösung entwickeln.