LED - Zeitmanagement und Überblitzen (Timing und Strobing)
Da LEDs eine hohe, aber dennoch endliche Lebenserwartung haben, kann ihre Einsatzdauer erhöht werden, indem man sie nur dann einschaltet, wenn sie gebraucht werden, und danach sofort wieder ausschaltet. LEDs können einfach geschaltet werden und erreichen ohne nennenswerte Verzögerung ihre volle Leuchtstärke. Wenn beispielsweise die Inspektion eine Belichtungszeit von 10 ms benötigt und nur alle 100 ms überhaupt belichtet werden soll, muss die Beleuchtung nur zeitgleich mit der Aufnahme eingeschaltet werden; die Lebensdauer erhöht sich dadurch etwa um Faktor 10 im Vergleich zum Dauerbetrieb. Das Diagramm verdeutlicht, wie die Lebensdauer einer LED verdoppelt werden kann.
Mit dem richtigen Timing kann die Lebensdauer einer LED verdoppelt werden.
Zudem ist es möglich, LEDs für kurze Zeit mit einer Leistung von deutlich über 100 Prozent zu betreiben. Das kann man erreichen, indem man den Strom kurzzeitig und pulsweise über den Nominalwert (empfohlenes Maximum bei Dauerbetrieb) erhöht. Dabei muss man den LEDs zwischen den einzelnen Pulsen genügend Zeit zum Abkühlen geben, da ansonsten zuviel Wärme an den Halbleiterelementen der LEDs entsteht und die Dioden irreversibel beschädigt werden. Das Ausmaß der Übersteuerung ist annähernd proportional zur Zeit zwischen den einzelnen Pulsen, und je länger die Zeit zwischen den Pulsen, desto stärker ist die überhaupt erreichbare Übersteuerung.
Technisch setzt man dazu so genannte LED-Blitz-Controller ein. Ihr Einsatz ist nicht nur von Vorteil beim Stroben und Überblitzen, sondern ermöglicht auch eine bessere Lichtstabilität im Dauerbetrieb. Das liegt daran, dass eine kleine Änderung der Spannung zu einer starken Änderung des Stroms führt, was wiederum zu einer entsprechenden Änderung der Lichtintensität führt. Der Blitz-Controller hingegen ermöglicht eine direkte Feinjustierung des Stroms und dadurch eine bessere Steuerbarkeit der Lichtintensität, um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten.