Automatische Marmorveredelung
Mit einer weltweit einmaligen Sondermaschine ermöglicht die thüringische Böhm AG erstmals eine vollautomatische Veredelung von Marmor. In der innovativen Anlage ist Bildverarbeitung von STEMMER IMAGING ein wesentlicher Garant für die zuverlässige Entfernung wertmindernder Strukturen im Gestein.
32 Meter bis zum perfekten Marmor
Mit der im Herbst 2019 vorgestellten BMM (Böhm Marmor Maschine) hat die Böhm AG mit Sitz im thüringischen Zella-Mehlis eine Lösung entwickelt, die erstmals eine vollautomatische Veredelung von Marmor ermöglicht.

Die Anlage wird in zwei Größen angeboten, um die beiden weltweit etablierten Standardgrößen von Marmor-Rohmaterial bearbeiten zu können: Für die Herstellung von Fliesen wird Marmor auf eine Größe von 120 x 120 cm mit einer Dicke von 1 bis 3 Zentimetern zugeschnitten, als Basis für sonstige Marmorerzeugnisse dienen Scheiben mit Abmessungen von 325 x 185 cm und 2 bis 3 Zentimetern Dicke.
14 bzw. 32 Meter lang sind die beiden BMM-Varianten, auf denen diese beiden Plattengrößen nachbearbeitet werden. Abhängig vom Perfektionsgrad veredelt die größere Version in 12 Stunden bis zu 1000 m² Natursteinoberfläche, bei der kleineren Variante sind in 12 Stunden bis zu 400 m² möglich.
Damit übertreffen beide Anlagen die Geschwindigkeit, aber auch die Präzision konventioneller Marmorveredler signifikant.
Der Prozess ist für beide Größen gleich und umfasst insgesamt sechs Schritte. Nach dem Einlegen der Marmorplatten werden diese im ersten Modul von einem hochgenauen, selbstlernenden Bildverarbeitungssystem gescannt. Auf Basis der Ergebnisse dieser Bildaufnahme und der anschließenden Bildauswertung wird im zweiten Modul ein Laser über ein CNC-Programm angesteuert, der die erkannten wertmindernden Strukturen verdampft. Es folgt eine gründliche Reinigung im dritten Modul, bevor ein Hochleistungsdrucker im vierten Arbeitsschritt die gelaserten Stellen retuschiert.
Er verwendet dabei individuell angepasste Farbmischungen aus sechs Basisfarben, um den Farbton des aktuell bearbeiteten Marmors sowie die Maserungen in der direkten Nachbarschaft der verdampften Stellen nachzubilden.
„Nach der vollautomatischen Verfüllung mit transparentem Versiegelungsmaterial und einem abschließenden Schleif- und Politurprozess an den behandelten Oberflächen erkennen selbst erfahrene Experten keinen Unterschied mehr zwischen dem natürlichen Gestein und der künstlichen Restrukturierung“, betont Hellmuth.
Bildverarbeitungsmodul ist entscheidend
Weltweit einzigartige Lösung
Die BMM ist weltweit einzigartig und ermöglicht Marmorveredlern erheblich wirtschaftlichere Prozesse als die derzeit oft noch anzutreffende manuelle Ausbesserung qualitativ schlechter Marmorplatten, betont Hellmuth: „Diese Anlage ist komplett automatisiert und kann im 24/7-Betrieb gefahren werden. Damit können Steinbruchbetreiber ihre Leistungen nun auch um das Schneiden und Veredeln ergänzen und ihre Wertschöpfung ausweiten.“
Als weitere Möglichkeiten nennt der Böhm-Geschäftsführer den Eindruck von künstlichen Elementen wie nachgebildeten Versteinerungen, vergoldeten Inlays, beliebigen Bildern oder auch Firmenlogos, was vor allem von Hotels sehr häufig gewünscht wird.
Darüber hinaus hat Hellmuth jedoch noch weitere Ideen, wie BMM-Anlagen in Zukunft genutzt werden könnten: “Neben Marmor können wir theoretisch auch andere Materialien wie beispielsweise Kunststeine, Quarze, Beton oder Holz nach einem ähnlichen Konzept bearbeiten.“
Hellmuth kann sich auch vorstellen, das Bildverarbeitungsmodul einzeln anzubieten, um z.B. eine Dickenkontrolle von plattenförmigen Materialien zu ermöglichen. „Die Bildverarbeitungslösung von STEMMER IMAGING hat sich in unserer BMM als sehr zuverlässig und leistungsfähig erwiesen. Sie ist dabei so flexibel, um auch für andere Randbedingungen und Materialien eingesetzt zu werden.“
Ihr Kontakt bei STEMMER IMAGING
Sie haben Fragen zu dieser spannenden Lösung? Dann wenden Sie sich an unseren vertrieblichen Ansprechpartner
Jörg Schmitz.
+49 89 80902-237
j.schmitz@stemmer-imaging.com